Im Mai dieses Jahres musste die Lebensversicherungsbranche Farbe bekennen.

Alle 84 deutschen Lebensversicherungsgesellschaften mussten gegenüber der

Bundesaufsicht für das Finanzwesen (BaFin) ein ausreichendes Deckungs – und

Eigenkapital nachweisen.

Zwar konnten alle Unternehmen eine ausreichende Deckung nachweisen, doch mehr

als ein Drittel der Gesellschaften wurden als Problemfälle registriert.

Denn 29 Versicherungsunternehmen mussten einen Maßnahmenplan vorlegen,

da sie zwischenzeitlich keine ausreichende Kapitaldeckung vorweisen konnten.

Die BaFin wird diese Unternehmen weiter beobachten. Zum Vergleich: im Vorjahr

waren es „nur“ 17 Lebensversicherungen, die die Anforderungen nicht erfüllt haben.

Die Situation der Lebensversicherungen hat sich also erneut etwas verschlechtert.

 

Ein Unternehmen konnte sogar trotz Anwendung von Übergangsmaßnahmen

vorübergehend die Mindestkapitalanforderungen nicht erfüllen. Dieser Versicherer

musste einen Sanierungsplan vorlegen.

Aus naheliegenden Gründen weigert sich die BaFin, den Namen des Unternehmens preiszugeben.

 

Und gestern erhielt ich folgende Nachricht: die Generali – Lebensversicherung

immerhin der fünftgrößte deutsche Lebensversicherer – hat angekündigt,

ab August bei rund 28.000 Kunden die Auszahlungen

aus privaten Rentenversicherungen zu kürzen.

Die Generali sieht „auf Grund der Niedrigzinsphase keinen Spielraum mehr,

den Kunden die versprochene Überschussbeteiligung auszuzahlen“.

 

Meine Empfehlung:

kurzfristig sehe ich keine spektakulären Pleiten bei den Versicherern.

Und eine Risikolebensversicherung kann in bestimmten Fällen,

z.B. zur Absicherung von Familienangehörigen, durchaus sinnvoll sein.

Kapitallebens- und Rentenversicherungen dagegen haben mit ihren Produkten

für die Geldanlage oder als sichere Altersvorsorge ausgedient.